Immobilienblase: Wo in Deutschland die größte Gefahr droht
Immobilienblase in Deutschland: Wo droht die größte Gefahr?
Steigende Immobilienpreise sorgen in vielen Regionen Deutschlands für Unsicherheit. Experten warnen vor einer möglichen Immobilienblase, die vor allem dort entsteht, wo Kaufpreise schneller steigen als die Mieten. Überraschenderweise sehen Fachleute die größte Gefahr nicht in den Metropolen, sondern in mittelgroßen Städten und ländlichen Regionen.
Was ist eine Immobilienblase?
Eine Immobilienblase entsteht, wenn sich die Kaufpreise für Immobilien von den erzielbaren Mieten und Einkommen abkoppeln. Dies führt zu einer Überbewertung von Immobilien. Platzt die Blase, können die Preise drastisch fallen, was schwerwiegende wirtschaftliche Folgen hat.
Gefährdete Regionen: Unerwartete Hotspots
Eine Analyse des Beratungsunternehmens Empirica zeigt: Die Gefahr einer Immobilienblase ist in bestimmten Regionen „kritisch“, vor allem in ländlichen Gebieten und kleineren Städten. Dazu gehören:
- Bayerische Landkreise: Unterallgäu, Schwandorf, Mühldorf am Inn
- Niedersachsen: Stade, Herzogtum Lauenburg nahe Hamburg
- Ostdeutschland: Weimarer Land, Hohenlohekreis
- Berliner Umland: Landkreis Teltow-Fläming
In den größten deutschen Städten wie Berlin, München und Hamburg wird die Gefahr zwar als „eher hoch“ eingestuft, sie bleibt jedoch geringer als in den kritischen Regionen.
Indikatoren einer Immobilienblase
Um die Gefahr einer Blase zu bewerten, untersuchen Experten verschiedene Indikatoren:
- Fertigstellungsrate: Wie viele Wohnungen pro 1.000 Einwohner entstehen?
- Kaufpreis-Miete-Verhältnis: Wie oft muss die Jahresmiete gezahlt werden, um den Kaufpreis auszugleichen? (In Großstädten aktuell etwa 33-fach)
- Finanzierbarkeit: Wie gut lässt sich eine Eigentumswohnung mit dem regionalen Einkommen finanzieren?
Der empfohlene Richtwert liegt beim 25-fachen der Jahresmiete. Werte darüber gelten als teuer.
Was passiert, wenn die Blase platzt?
Wenn Haushalte sich zu stark verschulden, um Immobilienkäufe zu finanzieren, steigt das Risiko einer Blase. Ein möglicher Preisverfall könnte laut Empirica folgende Auswirkungen haben:
- Immobilienpreise in den sieben größten Städten könnten um bis zu 37 Prozent fallen.
- Auch in schrumpfenden Regionen wären Preisrückgänge von rund 8 Prozent möglich.
Solche Entwicklungen könnten die Wirtschaft ähnlich belasten wie die globale Finanzkrise 2008.
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Robert Schüßler
Immobilienbewerter (EIA und IHK)
Rechtlicher Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung dar. Für individuelle Fragen konsultieren Sie bitte einen Rechtsanwalt oder Steuerberater.