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Das Baukindergeld: Ein Erfolg?

Vor einem Jahr hat die Bundesregierung das Baukindergeld auf dem Weg gebracht. Junge Familien, die sich ein Eigenheim zulegen möchten, sollen so gefördert werden. Kritiker bezweifelten damals, ob das Baukindergeld wirklich zur Wohneigentumsförderung beitragen kann. Und wenn, ob dann auch nicht nur die ohnehin wohlhabenderen Familien davon profitieren würden. Nach etwas mehr als einem Jahr lässt sich nun Bilanz ziehen.

Insgesamt 248.500 Ein- und Zweifamilienhäuser wurden im Jahr 2018 gekauft – laut Analyse des Hamburger Instituts für Stadt-, Regional- und Wohnungsforschung (Gewos). Das waren 2,1 Prozent mehr als im Jahr davor. Erstaunlicher ist jedoch daran, dass die Verkaufszahlen hauptsächlich in der zweiten Hälfte des Jahres rasant anstiegen – gerade ab dem Moment, als das Baukindergeld in Kraft trat.

Nach einem Jahr seit dem Beginn der Bauförderung ist bereits ein Drittel der Fördergelder verbraucht. Etwa 135.000 Familien haben das Baukindergeld bisher beantragt. Und auch die Kritiker konnten in dem Argument widerlegt werden, dass das Baukindergeld nur einkommensstärkeren Familien nutzt. Denn 60 Prozent der geförderten Familien verfügen „nur“ über ein zu versteuerndes Haushaltseinkommen von 40.000 Euro oder weniger.

Das ist ein gutes Zeichen. Denn das Baukindergeld soll junge Familien beim Ersterwerb einer eigenen Immobilie unterstützen. Dabei gibt es pro Kind insgesamt 12.000 Euro verteilt auf einen Zeitraum von zehn Jahren. Für Immobilien, die 2018 gekauft wurden, konnten die Anträge auch rückwirkend gestellt werden. Bis Ende 2020 kann das Baukindergeld noch beantragt werden.

Dabei wurde das Baukindergeld sowohl in städtischen als auch in ländlichen Regionen reichlich in Anspruch genommen. So wurde 44 Prozent der Anträge aus städtischen Gebieten gestellt und 40 Prozent aus ländlichen. Aus den deutschen Metropolen kamen dagegen „nur“ 16 Prozent der Anträge. Der Gewos-Analyse zufolge wurden mehrheitlich Ein- und Zweifamilienhäuser in den Speckgürteln der Großstädte gekauft. In den Metropolen dagegen gingen die Immobilientransaktionen leicht zurück.

Hier aber setzt auch immer noch die Kritik am Baukindergeld an – wie zum Beispiel von der FDP. Sie hebt hervor, dass die Förderung gerade in den angespannten Märkten der Großstädte und Metropolen keine Wirkung zeigt. Zudem wird auch von anderer Seite weiter kritisiert, dass ein Großteil der Anträge für Bestandsimmobilien gestellt wurde. Denn gerade der Neubau müsste vor allem in den Metropolen vorangetrieben werden, damit der Wohnraummangel effektiv bekämpft werden kann.

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Foto: © AndrewLozovyi / Depositphotos.com